Bauwesenversicherung
Eine Bauwesenversicherung, im allgemeinen Sprachgebrauch oft auch als „Bauleistungsversicherung“, oder auch als „Bauversicherung“ bezeichnet, ist für viele Baustellen-Verantwortlichen wie z.B. Bauherren und Bauherrinnen essentiell, wenn sich diese gegen mögliche Schäden während des Bauvorgangs absichern möchten. Der besondere Vorteil einer Bauwesenversicherung besteht in der Regel darin, dass sie den Bauherren bzw. Versicherungsnehmer bei Schäden absichert, die sich seinem direkten Einfluss entziehen, wie beispielsweise Wetter, oder auch Diebstahl. Es gibt einige Risiken auf dem Bau bzw. auf der Baustelle, die vielen Bauherren meist gar nicht bewusst sind, daher kann sich der Abschluss einer Bauwesenversicherung häufig auszahlen, vor allem da diese meist mit eher geringeren Kosten verbunden ist, jedoch vor sehr hohen Kosten schützen kann, die in Einzelfällen sogar existenzbedrohlich bzw. auch projektbedrohlich sein können.
Eine Bauwesenversicherung ist besonders dann sinnvoll, wenn Ereignisse dafür sorgen können, dass die Fertigstellung der Bauarbeiten und Baumaßnahmen verzögert wird, oder wenn weitere Ressourcen wie Material, oder Geld benötigt werden. Außerplanmäßige Ereignisse, die Schäden am Rohbau, oder auch am Neubau verursachen, oder sich negativ auf den Fortschritt bzw. der Fertigstellung des Baus auswirken, können zum Teil hohe Kosten nach sich ziehen. Eine Bauleistungsversicherung ist genau auf diese Schadensfälle spezialisiert.
Doch für wen ist eine Bauwesenversicherung sinnvoll?
Diese Versicherung ist für alle verantwortungstragenden Parteien relevant, die sich gegen menschliches- und technisches Versagen während der Bauzeit absichern möchten. Bauverantwortliche sollten vor Baubeginn genauestens überlegen, ob sie in der Lage sind eventuelle Schäden und Risiken vollständig und umfassend einzuschätzen. Dadurch, dass der Einfluss des Bauherren auf dem Bau bzw. im Bereich Schäden und Risiken oft begrenzt ist (z.B. Erdbeben, Vandalismus, oder auch Diebstahl von Baumaschinen wie Bagger, oder Betonmischer), kann in den meisten Fällen ein derartiges Ereignis nicht, oder nur sehr schwierig verhindert werden. Die dadurch entstehenden Kosten können bei größeren Bauprojekten schnell in den sechsstelligen Bereich gehen (Arbeitslöhne, Material, oder auch eine längere Bauunterbrechung), daher sollten sich Bauherren und Bauherrinnen bzgl. dieser Risiken bestmöglich absichern.
Welche Schäden kann eine Bauwesenversicherung abdecken?
Bevor ein Bauherr eine Bauwesenversicherung abschließt, sollte er genauestens darauf achten, dass diese auch genau die möglichen Risiken und eventuellen Schäden versichert, die während der entsprechenden und ihn betreffenden Bauphasen auftreten können. Die meisten Versicherungen für Bauherren schließen beispielsweise folgende Leistungen ein:
- Elementarschäden (Sturm, Regen, Hagel, Gewitter)
- Außergewöhnliche Wetterverhältnisse
- Vandalismus
- Diebstahl
Höhere Gewalt wie z.B. ein Unwetter können ganze Baustellen so schwer beschädigen, dass z.B. vor der endgültigen Fertigstellung des Neubaus der Dachstuhl vollständig erneuert werden muss, was nicht nur zur Folge hat, dass mehr Zeit bis zur eigentlichen Fertigstellung benötigt wird, sondern auch dass mehr Arbeitszeit (Personen / Gehälter) und auch mehr Material (neue Balken, Nägel etc.) anfallen. Dieses außerplanmäßige Ereignis gefährdet nicht nur die Fertigstellung des Baus, sondern kann zudem auch dazu führen, dass die daraus entstehenden Kosten das Gesamtbudget übersteigen. Das gilt natürlich auch für Elementarschäden wie Hochwasser, oder ein Erdbeben, die erhebliche Schäden auf der Baustelle verursachen können.
Auch Vandalismus und Diebstahl gehören zu den häufigen Risiken auf einer Baustelle, wenn diese nur unzureichend abgesichert ist. Wenn teure Baumaschinen entwendet werden, dann führt dieser Verlust nicht nur zu einer Verzögerung der Fertigstellung, sondern es wird in der Regel auch Ersatz benötigt werden.
Auch hier handelt es sich um die Faktoren: Zeit, Material und Geld. Ebenso gehört Vandalismus zu den Risiken, vor denen sich der Bauherr bzw. der Bauverantwortliche mit einer Bauwesenversicherung absichern sollte, da auch dieser z.T. erhebliche Kosten verursachen kann.
Einige Bereiche können meist noch zusätzlich versichert werden (wie z.B. häufig: Schaden durch Feuer), oder auch die Ausfallzeit an sich, daher sollte ein Bauherr vor dem Abschluss genau prüfen, welche Schäden zusätzlich auftreten können und entsprechend abgesichert werden müssen. Vor allem der Bereich „Bauunterbrechung“ kann in einigen Fällen besonders relevant sein, wenn der Fall eintreten sollte, dass ein wirtschaftlicher Schaden entsteht, wenn der Bau nicht zum vereinbarten Zeitpunkt fertiggestellt werden kann. Zum Beispiel können nicht fertiggestellte Immobilien, die zukünftig vermietet werden sollen, keine Mieteinnahmen generieren, sodass ein wirtschaftlicher Schaden für den zukünftigen Vermieter entsteht.
Bauherren sollten daher vor dem Abschluss einer Bauwesenversicherung nicht nur überlegen, welche Schäden während der Bauzeit entstehen können, sondern auch welche Folgeschäden durch z.B. eine Bauunterbrechung entstehen können.
Welche Schäden werden i.d.R. nicht von einer Bauwesenversicherung abgedeckt?
Wie auch bei anderen Versicherungen gibt es einige Schäden, die nicht von der Versicherung übernommen werden. Auch hier sollten sich Bauherren genauestens vorab informieren, wann genau die Bauwesenversicherung schützt und welche Schäden nicht übernommen werden. Zu den häufigsten Gründen, weshalb der Versicherungsschutz entfällt, gehören oft Fahrlässigkeit und mangelnde Schutzmaßnahmen, mit denen Schäden auf der Baustelle bzw. am Bau hätten verhindert werden können. Dazu gehören mangelhafte Materiallagerung, Verstöße gegen Bauvorschriften, oder auch der nicht ordnungsgemäße Umgang mit Material und technischen Maschinen. Auch hier gilt: Vor dem Abschluss einer Bauswesenversicherung sollte sich umfangreich bei der entsprechenden Versicherung informiert werden.
Was kostet eine Bauwesenversicherung?
Die Kosten für eine Bauwesenversicherung werden meist aus dem Leistungsumfang (zzgl. der Extraleistungen) und der Deckungssumme errechnet. Einige Versicherungsanbieter gewähren spezielle Rabatte, sollte die Laufzeit bis zur Fertigstellung des Bauobjekts sehr gering ausfallen. Bei der zu zahlenden Versicherungsprämie handelt es sich meist um eine Einmalzahlung, die einen Versicherungsschutz bis zur Fertigstellung und zur endgültigen Abnahme des Bauobjekts gewährleistet. In einigen Fällen kann der Versicherungsschutz auch noch verlängert werden. Diese zusätzliche Leistungen (Verlängerung des Versicherungsschutzes) werden meist entsprechend abgerechnet werden. Weitere und deutlich umfassendere Informationen wird man bei der Versicherung seiner Wahl erhalten.
Sollte eine Bauwesenversicherung abgeschlossen werden?
Kaum ein Bauherr bzw. eine Bauherrin ist in der Lage alle eventuellen Schäden und Risiken realistisch einzuschätzen, da der Einfluss in zuvielen Bereichen oft nur begrenzt ist. Selbst wenn viele Risiken so gering wie möglich gehalten werden, gibt es auf der Baustelle bzw. während der Bauphase viele Faktoren, die nur begrenzt beeinflussen werden können. Diese Faktoren (wie Natureinflüsse z.B. Sturm / Erdbeben / Hochwasser) können weder geplant, noch vermieden werden, verursachen aber in vielen Fällen hohe Kosten, da Material, Zeit, oder auch Geld benötigt wird um den Bau erfolgreich fertigstellen zu können. In vielen Fällen führen Bauunterbrechungen zu wirtschaftlichen Folgeschäden, sodass der Abschluss einer Bauwesenversicherung vor eventuellen Kosten schützen kann.
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