Fernbeziehung erfolgreich meistern
Eine Fernbeziehung stellt die Liebe einer Partnerschaft, oder sogar einer Familie häufig auf eine harte Probe, dennoch bedeutet eine Fernbeziehung nicht, dass es letztendlich nicht doch mit der großen Liebe klappen kann! Auch wenn Freunde und Bekannte diesen Beziehungen häufig eher skeptisch gegenüberstehen, sollte man sich davon nicht beirren lassen, wenn einem die Beziehung wirklich etwas bedeutet. Es ist allerdings auch wichtig, dass man bzw. der Partner/in sich darüber im Klaren ist, dass es nicht ganz einfach werden kann und dass es besonders wichtig ist, dass beide Partner gleich viel Zeit und Energie in diese Beziehung stecken. Besonders wenn Kinder ihren Vater, oder auch ihre Mutter nur selten sehen können, ist es umso wichtiger, dass man konkrete Vorstellungen und Pläne hat um diese Herausforderung meistern zu können.
Fernbeziehung – Was bedeutet das?
Als Fernbeziehung wird häufig eine Beziehung zwischen zwei Menschen genannt, die durch eine größere Entfernung voneinander getrennt werden. Beiden Menschen ist ihre Beziehung aber sehr wichtig, daher möchten sie diese bewusst aufrechterhalten. Eine Fernbeziehung unterscheidet sich von der „durchschnittlichen“ Beziehung durch die besondere Herausforderung beide Leben an diese vorhandene Distanz anzupassen, sodass der eigenen persönlichen Entwicklung nichts im Weg steht, dennoch auch genügend Zeit und Energie für den Partner und ggf. auch für das gemeinsame Kind eingeräumt wird.
Fernbeziehung – So entsteht sie
Die meisten Beziehungen entstehen eher durch ein persönliches ortsgebundenes Kennenlernen, was bedeutet, dass beide Partner zwar durch einige Kilometer getrennt werden können, diese Distanz aber meist mit dem Auto, der Straßenbahn bzw. der U-Bahn in wenigen Minuten überwunden werden kann. Eine Fernbeziehung entsteht meist situationsbedingt.
Hier ein paar Beispiele:
- Man lernt den Traumpartner/in im (Single)-Urlaub kennen
- Ein Jobwechsel hat einen Umzug in eine andere Stadt zur Folge
- Das Traumstudium wird nur in einer anderen Stadt angeboten
- Man lernt den Partner über ein Austauschprogramm kennen
- Der Partner/in ist durch Zufall in der eigenen Stadt
- Man lernt den Partner im Internet über das Internet kennen
Sehr häufig liegen die Ursachen für eine Fernbeziehung in einer gravierenden Veränderung im eigenen Leben, oder in dem des Partner/in. Während ein Partner meist in der ehemaligen Stadt bleibt, muss der andere Partner in eine andere Stadt ziehen, oder zukünftig gar in einem anderen Land leben. Diese Veränderung bereitet vielen Paaren und Familien große Sorgen, auch wenn diese meist unbegründet sind, wenn die gemeinsame Liebe stets im Vordergrund steht.
Fernbeziehung – Diese Vorteile und Nachteile gibt es
Zugegeben, vielen Menschen gefällt es wesentlich besser, wenn der eigene Partner/in nur wenige Kilometer entfernt wohnt, sodass man spontan Zeit miteinander verbringen kann.
Auch kann man so wesentlich mehr Zeit miteinander verbringen, ohne dass einer der beiden mit Einschränkungen leben muss. Doch auch eine Fernbeziehung hat ihre Vorteile. Ein Vorteil besteht darin, dass man die Beziehung mehr zu schätzen weiß. Paare, die sehr viel Zeit miteinander verbringen, lernen sich sehr schnell kennen, was dazu führen kann, dass die Leidenschaft schneller abebbt. Der Nervenkitzel den anderen langsam kennenzulernen verfliegt und es kehrt sehr schnell Routine ein. Wenn man sich allerdings nicht so häufig sehen kann, dann nimmt man die gemeinsame Zeit viel bewusster wahr und kann diese so mehr genießen. Ein weiterer wichtiger Punkt lautet: Vorfreude! Es ist wichtig, dass man immer etwas hat worauf man sich freuen kann. Wenn man weiß, dass man den / die Partner/in am kommenden Wochenende wiedersehen kann, dann verfliegt die Zeit bis zum Wochenende und Stress und andere unangenehme Situationen verlieren so schneller an Bedeutung.
Doch eine Fernbeziehung hat natürlich nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile.
Besonders Paaren, die erst seit kurzer Zeit zusammen sind, fällt eine Fernbeziehung oft schwer, da sie sich noch zu wenig kennen und auf zu wenig zurückblicken können. Das wiederum hat zur Folge, dass sich das Kennenlernen auf die wenige Tage verteilt, die man sich während der Fernbeziehung sehen kann. So dauert es wesentlich länger herauszufinden, ob es sich bei dem Partner wirklich um den Traumpartner/in handelt und ob die Beziehung auch wirklich eine Zukunft hat. Zweifel und mangelndes Vertrauen (welches auch bisher noch nicht richtig aufgebaut werden konnte) sind häufig Gründe, weshalb die Fernbeziehung am Ende scheitert. Ein weiterer Nachteil einer Fernbeziehung lautet: „Veränderung“. Dadurch, dass jeder Beziehungspartner einen eigenen Freundeskreis und ein eigenes Leben ohne den Partner/in besitzt, kann es dazu kommen, dass man sich leichter auseinander lebt. Je weniger Gemeinsamkeiten man besitzt und je weniger zukünftige Ziele beide Partner vor Augen haben, desto eher kann es sein, dass die Fernbeziehung keine Zukunft haben wird. Eine besondere Herausforderung ist natürlich, wenn das Paar ein gemeinsames Kind hat, schließlich möchte das Kind ja natürlich wenn möglich beide Elternteile um sich haben.
So kann die Fernbeziehung gemeistert werden
Das Ende der Fernbeziehung
Der wichtigste Tipp für eine Fernbeziehung lautet: Festlegen, wann die Fernbeziehung enden wird! Hierbei ist keineswegs gemeint, dass die Beziehung enden soll, hiermit ist gemeint, dass die Fernbeziehung enden soll. Es ist wichtig, dass von Anfang an ein Zeitpunkt definiert wird, an dem man wieder zusammen leben kann. Eine Fernbeziehung sollte in der Regel stets als „notwendiges Übel“ angesehen werden, welches man auf sich nimmt, weil man sich liebt und weil man glaubt, dass die Beziehung eine Zukunft haben wird. Damit das allerdings klappen kann, sollte unbedingt einen Termin konkretisiert werden, wann die Fernbeziehung ein Ende hat. So kann es beispielsweise sein, dass das Studium in 3 Jahren vorbei ist und dass danach die Stadt gewechselt werden kann. Auch kann es sein, dass sich ein paar selbstständig machen möchte und daher ortsunabhängig arbeiten kann. Es sollte stets auf das gemeinsame Ziel hingearbeitet werden: Zusammen leben.
Akzeptanz der Fernbeziehung
Eine Fernbeziehung kann sehr energiefressend sein, da man mit der neuen Situation schlecht umgehen kann und unsicher ist, ob man beispielsweise einen Fehler macht. Auf der einen Seite möchte man den Partner/in nicht nerven, auf der anderen Seite möchte man mit dem Partner/in reden, telefonieren, chatten, mit ihm / ihr Kontakt haben. Es ist wichtig, dass man sich gegenseitig die Zeit gibt mit der neuen Situation klarzukommen. Wenn die Umstände nicht geändert und alles Wichtige besprochen wurde, dann sollte auch eine gewisse Entspannung eintreten und man sollte beispielsweise etwas mit Freunden und Freundinnen unternehmen und sein Leben leben.
Reden baut Druck ab
Je mehr man über Sorgen, Probleme und Ängste redet umso besser. Natürlich sollte dieses Thema nicht das Thema Nummer #1 sein, dennoch ist es wichtig, dass man auch die unangenehmen Themen gemeinsam angeht und diese bespricht. Es ist nach wie vor wichtig, dass man viel miteinander bespricht und den anderen Partner an seinem Leben teilhaben lässt.
Hol den Partner/in in das neue Leben
Man musste in eine andere Stadt ziehen, während der Partner und vielleicht sogar auch das gemeinsame Kind zu Hause bleiben muss? Das kann bedeuten: Neue Herausforderungen, neue Erlebnisse, neue Menschen, neue Erfahrungen. Diese sollte man aber nicht für sich behalten, sondern mit den Menschen, die man liebt, teilen. So bleibt man nur räumlich voneinander getrennt, verringert aber die emotionale Distanz, indem man gemeinsam ein neues Leben aufbaut und das „alte“ langsam in Vergessenheit gerät. Je mehr man sich von neuen Erlebnissen erzählt umso mehr wichtige Verbundenheit entsteht.
Feste Termine
Damit eine Fernbeziehung dauerhaft funktionieren kann ist es wichtig, dass trotz der Distanz eine gewisse Regelmäßigkeit aufgebaut wird. Auch wenn Routinen auf Dauer nicht nur positiv sind, weil diese Interesse abbauen können und man sich beispielsweise lediglich „verpflichtet fühlt“, sollten Paare feste Uhrzeiten haben, an denen man miteinander spricht und Kontakt hat. Damit sind keine kurzen Nachrichten, oder ein kurzes Telefonat gemeint, sondern lange Gespräche wie man sie früher geführt habt. Natürlich kann man das eigene Leben schlecht auf Telefonate planen, daher solltet man eher eine Anzahl festlegen. Zum Beispiel: Jede Woche mindestens zwei Tage nur für den Partner bzw. die Familie einplanen. Dabei sollten alle stets darauf achten, dass man sich auch wirklich die Zeit nimmt und diese Termine einhält
Streiten und Versöhnen
Jedes Paar und jede Familie streitet und jede Beziehung wird einmal auf die Probe gestellt, doch eine Fernbeziehung sollte in dem Bereich anders behandelt werden. Beziehungen, die keine größere Distanz als Hürde haben, sind flexibler was Streit anbelangt. So kann der Partner:in bei einem Streit leichter die Wohnung des anderen verlassen und zu sich fahren bzw. zu einem Freund/in. Allerdings kann die größere Aussprache bereits am Folgetag stattfinden, sodass sich auch leichter wieder versöhnt werden kann. Diesen Vorteil besitzt man in einer Fernbeziehung nicht. Hier hat man nicht die Möglichkeit die Wohnung zu verlassen und nächsten Tag spontan vorbeizufahren um sich mit seinem Partner:in wieder zu versöhnen. Bei einer Fernbeziehung ist man darauf angewiesen, dass man sich wenn möglich direkt wieder versöhnt.
Paare, die sich in einer Fernbeziehung befinden und sich streiten ohne sich gleich wieder zu vertragen, laufen eher Gefahr, dass die Beziehung leichter zerbricht. Wenn es also zu einem Streit kommen sollte (was absolut natürlich ist und nicht ausbleibt), dann sollte man darauf achten, dass man sich wieder verträgt. Keinesfalls sollte beispielsweise einfach das Telefon aufgelegt werden und der Partner im Ungewissen gelassen werden. Damit die Fernbeziehung hält, sollte man diesen Gesprächen und Streit nicht aus dem Weg gehen, sondern sich darauf einigen, dass man man den Streit mit einer gemeinsamen Lösung beendet. Wenn das Telefonat dann auch mal bis 04:00 Uhr nachts dauert, dann ist das so. Das sollte euch die Beziehung wert sein!
Wiedersehen
Noch bevor man mit seinem Koffer am Bahnhof oder Flughafen steht, sollte bereits geklärt sein, wann man sich wiedersehen wird. Am Besten sollte versucht werden, während man noch zusammen ist einen gemeinsamen neuen Termin zu finden, auf den sich alle freuen können. Diese Planung zeigt allen, dass einem die Beziehung viel bedeutet und dass man großen Wert darauf legt den anderen Menschen endlich wiedersehen zu können. So arbeitet man gemeinsam an der Beziehung und sorgt dafür, dass sie sich festigt.
Umgang mit Enttäuschungen
Der Partner/in meldet sich immer unregelmäßiger, oder hat die letzten Termine versäumt? Man hat sich auf ein Wiedersehen gefreut, doch der Termin wurde abgesagt? Jetzt ist Fingerspitzengefühl gefragt. Natürlich ist man enttäuscht, dass und vielleicht kommen auch Zweifel, ob die Beziehung wirklich halten wird, oder ob sie nicht doch ein Fehler ist. Doch bevor man sich jetzt auf diese negativen Gefühle einlässt, solltest man erst einmal tief durchatmen und sich darüber im Klaren werden, dass auch alles in Ordnung sein kann und dass nur die falschen Interpretationen dazu führen können, dass die Beziehung scheitert. Es liegt an euch beiden Partnern, ob die Beziehung hält, oder nicht und dass es nicht einfach werden würde, war allen von Anfang an klar. Viele Partner neigen dazu sich zu sehr in bestimmte Situationen hineinzusteigern und fangen an zu interpretieren:
- Warum meldet sich der Partner nicht?
- Warum hat er / sie abgesagt?
- Ist das auch der wirkliche Grund?
- Möchte er / sie mich nicht mehr sehen?
- Habe ich etwas falsch gemacht?
Die Liste an möglichen negativen Interpretationen ist unendlich lang und alle können falsch sein! Bevor man also mit dieser Enttäuschung umgeht, sollte man erst ein mal ein bisschen Distanz zu der Situation aufbauen. Man sollte sich ablenken, Zeit verstreichen lassen und so neutral wie möglich an die Enttäuschung herangehen. Vor allem sollte auch stets der Partner, oder die Partnerin und ggf. auch das Kind miteinbezogen werden. Man sollte stets über seine Gefühle sprechen und alle beteiligten Familienmitglieder sollten dabei zu Wort kommen.
Ob es etwas Besseres als eine Fernbeziehung gibt? Absolut! Ob eine Fernbeziehung unmöglich ist? Nein, das ist sie nicht! Ob eine Fernbeziehung viel Arbeit bedeutet? Absolut! Ob man eine Fernbeziehung meistern kann? Auf jeden Fall!
Fernbeziehungen stellen Beziehungen auf die Probe, allerdings sollte man diese als Herausforderung sehen! Wenn es wirklich der richtige Partner/in ist, dann wird man eine Fernbeziehung auch schaffen.
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